Waschen, trocknen, legen – die richtige Cashmere-Pflege will gelernt sein. Wir haben Tipps und Empfehlungen unserer Cashmere-Hersteller für Sie gesammelt.
Cashmere-Wolle besteht aus feinen und komplexen Fasern. Diese benötigen die richtige Behandlung um weich zu bleiben und um ihre Form zu behalten. Klingt im ersten Moment aufwändig, ist es aber gar nicht. Hier unsere Tipps, damit Sie lange Freude an ihren Produkten haben.
Lüften:
Manchmal möchte man sein Lieblingsstück gar nicht mehr ausziehen, doch bei Cashmere ist hiervon abzuraten. Gönnen Sie Ihren Kleidungsstücken Ruhe und Luft. Wir empfehlen nach jedem Tragen ein bis zwei Tage Pause und am besten frische Luft, z.B. an einem Platz in Fensternähe.
Waschen:
Wie oft Sie ihr Kleidungsstück waschen müssen, richtet sich nach Ihrer Tragefrequenz und -intensität. Aber auch hier gibt es eine Art Faustregel: Nach vier- bis fünfmaligem Tragen (und Lüften) ist es Zeit für eine Wäsche – und zwar in der Waschmaschine. Der Glaube, man dürfe Cashmere-Produkte nur per Hand waschen oder nur den Profis anvertrauen, sitzt immer noch in vielen Köpfen.
Wenn Ihr Kleidungsstück keine empfindlichen Applikationen hat oder auf Details in der Verarbeitung besondere Rücksicht genommen werden muss, wird das Stück im Wollprogramm bei null Grad oder Kaltwäsche gewaschen. Niemals über 40° !
Benutzen Sie ein mildes Shampoo anstatt Waschmittel oder direkt richtiges Cashmere-Shampoo bzw. Cashmere-Seife für das beste Pflegeergebnis. Normales Fein- oder Wollwaschmittel ist nicht sanft genug und Weichspüler ist für Cashmere-Pflege ebenso ungeeignet.
Trocknen:
Nach dem Waschen trocknen Sie Ihre Cashmere-Produkte liegend, am besten auf einem Handtuch. Wenden nicht vergessen. Wenn Sie die Produkte hängen, ziehen sie sich in die Länge und verlieren ihre Form. Nach dem Trocknen ist es ratsam den Strick mit einem Dampfbügeleisen zu glätten. Neben der glatten Optik und Haptik, vernichten Sie so eventuelle Schädlinge, die die kalte Wäsche überstanden haben könnten. Und natürlich ist auch die Aufbewahrung Teil der richtigen Cashmere-Pflege, auch hier ist darauf zu achten, das Produkt zu legen und nicht zu hängen.
Pilling:
Cashmere ist ein Naturprodukt und die kleinen Härchen sind keine glatten Kunstfasern. So ist es völlig normal, dass sich nach mehrmaligem Tragen der Kleidung kleine Knötchen bilden können. Pilling, so heißt es in der Fachsprache, stellt also kein Qualitätsmangel dar. Mit Hilfe von einem einem Pillingkamm können die Knötchen vorsichtig entfernt werden. Diese speziellen Kämme sind besonders schonend zu ihren Cashmere-Produkten und lösen wirklich nur die verknoteten und losen Fasern, ohne dabei Rückstände zu hinterlassen oder das geliebte weiche Tragegefühl sowie die Haptik zu verändern.
Cashmere verstehen:
Wie schon erwähnt, Cashmere ist ein Naturprodukt. Doch in der Herstellung eines Pullover liegt viel mehr Arbeit, als sich viele von uns bewusst machen. Nicht umsonst haben die Produkte ihren Preis.
Happy Weekend! #ftccashmere #fairtradecashmere #cashmergoat #cashmere
Ein von FTC Cashmere (@ftc_cashmere) gepostetes Video am
Namens- und Materialgeber der wertvolle Wolle ist die Cashmere-Ziege. Bis vor ihrer Verbreitung in andere Regionen, war diese niedliche Ziege nur in den Hochebenen des Himalayas zu finden. Durch ihren Lebensraum im Gebirge hat die Ziegen über die Jahrhunderte ein einzigartiges Fell entwickelt. Im Sommer schützt es sie vor Staub und Sonne und im Winter ist es ein isolierender Kälteschutz. Dabei liegt die wärmende Haarschicht ganz nah an der Haut der Ziege. Dieser edelste Teil des Fells ist der Cashmere.
Der Fellwechsel der Ziege ist der einzige Zeitpunkt an dem die Cashmere-Gewinnung stattfinden kann. Und die findet nur einmal im Jahr, im Übergang von Winter- auf Sommerfell, statt. Die Ziege soll schließlich nicht mitten im Winter frieren müssen. Dabei wird das Fell der Ziege ausgekämmt und nicht geschoren, wie wir das von Schafen kennen. Das feine Unterhaar wird in diesem Prozess von dem gröberen Deckhaar getrennt und stellt die Cashmere Rohware dar.
Durch weitere Selektierung und Qualitätsstandards entstehen an dieser Stelle die verschiedenen Qualitätsstufen. Um diese Selektierung zu verdeutlichen ist das Label FTC Cashmere ein gutes Beispiel. Neben dem sozialen Aspekt der Produktion steht das Unternehmen auch für ein besonders hochwertiges Produkt. Hier schaffen es von rund 1,2 Kilogramm herausgekämmter Haare pro Ziege circa 300–400 Gramm finale FTC-Cashmere-Rohware in die weitere Verarbeitung.
Text: Stephanie Spital
Fotos: Stephanie Spital (Kollektion Frühjahr Sommer 2016)
